Immer mehr Unternehmen und private Haushalte in Deutschland setzen auf Solarenergie. So sind laut einer Auswertung des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur durch den Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW Solar) aktuell rund 107,5 Gigawatt (GW) an solarer Stromerzeugungskapazität in Betrieb. Das entspricht bereits 50 Prozent des gesetzlich für 2030 verankerten PV-Ziels (215 GW). Die mehr als fünf Millionen auf Dächern, Balkonen und Freiflächen installierten Photovoltaikanlagen (PV) decken damit bereits rund 15 Prozent des deutschen Strombedarfs. Ein neuer Höchstwert!
Importe und Produktion rückläufig
Weniger positiv sieht es bezüglich der zukünftigen Entwicklung aus, denn die Importe wie auch die Produktion von Photovoltaik-Anlagen sind zwischen Januar und April 2025 stark zurückgegangen. Beide Werte sind wichtige Indikatoren für die zukünftige Entwicklung des PV-Ausbaus.
So sank der Wert der importierten Solarzellen und -module in den ersten vier Monaten 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als ein Fünftel (21,5 %) auf gut 402 Millionen Euro. Wurden 2024 noch PV-Anlagen im Wert von gut 1,8 Milliarden Euro nach Deutschland importiert, hat sich der Wert gegenüber dem Vorjahr bereits halbiert (– 49,2 %).
Auch die Produktion von Solarmodulen für PV-Anlagen in Deutschland sank im ersten Quartal 2025 deutlich: Gegenüber dem Vorjahresquartal ging die Zahl der produzierten Solarmodule um mehr als die Hälfte (50,7 %) zurück. Weniger stark fiel der Produktionsrückgang bei Solarkollektoren aus. Diese wandeln Sonnenenergie in Wärme um, sowohl für die Warmwassererzeugung als auch zum Heizen.
Mit dem Produktionsrückgang setzt sich der Trend aus 2024 fort. Schon im vergangenen Jahr hatte sich die Solarmodul-Produktion gegenüber 2023 mehr als halbiert (– 56,2 %). Ein ähnlich starker Rückgang zeigte sich bei den Solarkollektoren: 2024 brach die Produktion in Deutschland um mehr als die Hälfte (53,7 %) ein.
ZVEH fordert verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen
Damit trotz der sich abzeichnenden Verlangsamung die PV-Ziele für 2030 erreicht werden und die Energiewende nicht, wie befürchtet, ins Stocken gerät, fordern der ZVEH und Verbände wie der BSW Solar klare und verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen in den Ausbau Erneuerbarer Energien. Diesbezüglich Signale zu setzen, ist nach Ansicht des ZVEH umso wichtiger als der Verzicht der Regierungskoalition auf eine Absenkung der Stromsteuer für alle bereits für erhebliche Unsicherheit hinsichtlich weiterer Investitionen in Zukunftstechnologien gesorgt hat.

