Schwülwarme Temperaturen am Tag, Hitzegewitter am Abend und in der Nacht – gerade in den Sommermonaten steigt die Anzahl an Blitzeinschlägen in Deutschland stark an. Die Schäden, die dadurch an Gebäuden und der technischen Ausstattung entstehen, belaufen sich jedes Jahr auf über 300 Millionen Euro. Dabei kann man mit einem passenden Schutzkonzept Gebäude und Bewohner wirksam vor den Gefahren eines Gewitters schützen „Ohne ein entsprechendes Schutzsystem kann sich durch einen Blitzeinschlag die enorme Energie im Gebäude unkontrolliert entladen – dadurch entsteht nicht nur Brandgefahr, auch die sensible Technik in Haus oder Wohnung kann Schaden nehmen“, erklärt Oliver Born von der Initiative Firma Dehn+Söhne. Gefährlich hohe Spannung entsteht auch, wenn sich ein Blitz in näherer Umgebung entlädt. Eine solche Überspannung verbreitet sich bis zu einem Umkreis von zwei Kilometern und kann ebenfalls die elektrische Anlage beschädigen. Empfohlen wird deshalb ein fachgerecht installierter äußerer Blitzschutz mit dem inneren Überspannungsschutz. "Die Blitzenergie kann damit kontrolliert in die Erde abgeleitet werden, Überspannungen werden ausgeglichen und so im Ernstfall Leben gerettet", so Born. Bauherren und Eigentümer sollten sich für die Planung und Installation an einen Blitzschutz- oder Elektrofachbetrieb wenden, der das Schutzsystem angepasst an die vorhandene Elektroinstallation einbauen kann.
Blitzableiter schützt bei direktem Einschlag
Der äußere Blitzschutz besteht aus insgesamt drei Komponenten – Fangeinrichtung, Ableitung und Erdung – die nach dem Prinzip des faradayschen Käfigs den Blitz abfangen und auf ungefährliche Weise in den Erdboden leiten. Die Fangeinrichtung wird auf dem Hausdach installiert und dient im Ernstfall als Einschlagstelle. Von hier wird die Blitzenergie an die Ableitungen weitergegeben. Über diese und die Erdungsanlage, das kann ein Fundamenterder sein, gelangt der Blitzstrom kontrolliert in den Erdboden und wird dort verteilt. Der äußere Blitzschutz schützt das Gebäude somit vor Brand aufgrund eines direkten Blitzeinschlags.
Mehrstufiger Überspannungsschutz sichert elektrische Geräte im Haus
Immer mehr technische Geräte kommen im Alltag zum Einsatz. Neben dem teuren Kaffeevollautomaten gehören oft auch Flachbildfernseher, Spielekonsole, Soundsystem und Computer dazu. Damit bei einem Gewitter die sensible Technik nicht beschädigt wird und wichtige gespeicherte Dateien wie Verträge, oder auch die Urlaubsfotos und Lieblingsvideos verloren gehen, ist ein mehrstufiger Überspannungsschutz unabdingbar. Dieser besteht aus dem Blitzstrom-Ableiter, einem Überspannungsableiter sowie dem Endgeräteschutz. Der Blitzstrom-Ableiter wird vom Fachmann direkt am elektrischen Hausanschlusskasten oder im Zählerschrank installiert. Bei Gewittern leitet er hohe Blitzteilströme zur Erde ab. Die verbleibende Überspannung im Leitungsnetz wird vom Überspannungsableiter im Stromkreisverteiler reduziert. Blitz- und Überspannungsableiter können auch in einem Kombi-Gerät miteinander verbunden sein. Schließlich schützt der Endgeräteschutz in Form von Steckdosen mit integriertem Überspannungsschutz oder als Überspannungsschutzstecker die angeschlossenen Geräte. Nur die Kombination aus äußerem Blitzschutz und mehrstufigem Überspannungsschutz schützt die elektrischen Geräte wirksam vor direkten Blitzeinschlägen und gegen Überspannungen.
Weitere Informationen zum Thema Blitz- Interessierte auf der Website der Initiative: elektro-plus.com
Quelle: elektro-inform des Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg